
Welches Hamburger Kind kennt ihn nicht, den Sommer-Dom? Der Hamburger Dom ist keine Kirche. Der Hamburger Dom ist ein Volksfest, das drei mal im Jahr mit seinen Fahrgeschäften und Futter-Buden die Zelte auf dem Heiligengeist(er)feld aufschlägt. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz: denn beim Winter-Dom sind heisse Würstchen, Kartoffelpuffer und Glühwein die ständigen Bereiter. Während man beim Frühjahrs- oder Sommer-Dom meist lieber auf kalte Getränke, Süßigkeiten und Eis zurück greift, sofern man nicht mit irgendeiner verrückten Achterbahn unterwegs war, die einem komplett den Magen verdreht hat.
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Willkommen zum Hamburger Sommer-Dom!
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An einem Mittwoch vor ein paar Wochen holte ich die Lütte vom Kindergarten ab. Nachdem ich mich dort ausgewiesen hatte, erklärte die Lütte ihren kleinen Freundinnen, dass wir jetzt zum Dom gehen würden und 4 Augenpaare schauten mich erwartungsvoll an. Jedes von ihnen fragte mit der Intensität von Kinderaugen “darf ich mitkommen?”. Mein Herz wurde ganz schwer und ich hätte am liebsten jedes der kleinen Mädchen an die Hand genommen und ihnen allen einen lustigen Nachmittag bereitet. Stattdessen zogen die Lütte und ich allein los. Mit der U-Bahn ging’s nach St. Pauli zur Station Feldstraße, die zwischen dem St. Pauli Stadion und dem Heiligengeistfeld liegt.
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Happy Family Geschicklichkeitsparcours
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Wir waren an einem Mittwoch dort. Das bedeutet Familientag, geringere Preise und Menschenmassen. Anfangs war es noch recht leer und wir brauchten nicht in endlos langen Schlangen zu warten, um ein Fahrgeschäft betreten zu können. Das Happy Family rief uns förmlich “kommt herein!” zu. Und nachdem wir dort allerlei Geschicklichkeitsprüfungen absolvieren mussten, die mit einer Rutsche im Dunkeln endete, strahlten wir beide um die Wette und gönnten uns erst einmal eine Zuckerstange.
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Geschicklichkeitsprüfung
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Wir müssen einen der heissesten Tage des Jahres für unseren Ausflug gewählt haben. Deswegen steuerten wir die Wildwasserbahn an und hofften auf Abkühlung. Die Lütte kannte diese Bahn noch nicht und wir beide quietschten vor Vergnügen, als sich unser Baumstammboot durch Wasserkanäle wand und es dann in Schussfahrt aus 21m Höhe hinab ging. Wir waren wie gebadet und klitschnass! Das hinderte uns nicht daran, noch einmal einen Baumstamm zu besteigen. Nach der Umrundung des Doms haben wir uns noch eine Tüte Schmalzgebäck geteilt. Diese kleinen Küchelchen, die meine Großmutter immer als “Nonneförzke” (Nonnenfürzle) bezeichnete, gehören für uns dazu und dabei ist es egal, ob es Sommer oder Winter ist.
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Aufbruch gen Heimat – her mit den Süßigkeiten
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Vor ein paar Tagen war ich wieder in Hamburg, um mit der Lütten ihren letzten Tag in “Freiheit” zu verbringen. Nach ein paar Folgen Pippi Langstrumpf und einer Bastel-Session planten wir ein kleines Picknick auf der Alster ein. Dazu schrieb sie – nach Ansage – eine Liste mit Dingen auf, die wir auf den Alsterdampfer mitnehmen wollten. Darunter waren eine Banane, Getränke und eine Tüte Pombären. Wir hatten das Schiff kaum bestiegen, da fragte sie schon: “Tante Happy, wann können wir die Pombären essen?”
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im Freien schmecken die Naschereien doppelt gut
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An der Endstation Jungfernstieg angekommen, fütterten wir Schwäne und Möwen hier und waren beide bass erstaunt, wie nah die Möwen an uns heran kamen! Mein kleiner Reisekumpel und ich bummelten dann noch kurz durch die Stadt, weil ich noch ein paar Dinge für Wien einkaufen wollte. Und dabei testete ich gleich den neuen Twilly d’Hermès Duft, von dem ich gehört hatte er sei so süß und nur etwas für junge Mädchen. Er hat bleibenden Eindruck hinterlassen und in Kürze gibt’s an dieser Stelle mehr darüber.
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der neue Hermès Duft Twilly d’Hermès
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Mit dem Bus ging’s zurück nach Hause und die Lütte musste früh in’s Bett, denn ein großer Tag stand uns allen – und ihr im Besonderen – bevor: ihre Einschulung! Es war alles angereist, was im weitesten Dunstkreis zur Familie gehörte: Mama, Papa, Oma, Opa, Onkel und Tanten, Cousin, Cousine, Freunde und mehrere Paten! Ja, das Kind hat reichlich davon. Und was zeichnet uns aus? Wir sind so unterschiedlich, wie man unterschiedlicher nicht sein kann. Wir haben zwar alle keine eigenen Kinder, aber wir würden alles für die Lütte tun.
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Aufbruch – die Lütte besteigt den Schulbus
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Der Tag begann mit einem Gottesdienst, in dem der Pfarrer lebendig über den Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt sprach. Ich kenne die anderen Paten und mich ja, wir haben alle ganz dicht am Wasser gebaut. Deshalb hatte ich gleich mehrere Pakete weicher Tempos eingesteckt und es dauerte auch gar nicht lange, bis meine Schwester danach fragte…
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Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt mit Gänsewein und Champagner
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Meine Mascara hat den Tränen-Test jedoch voll und ganz bestanden! Und beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Louise wurde dann nicht mehr geheult, sondern ausgiebig gefeiert! Es wurden gefühlte 5000 Fotos gemacht und für die Erwachsenen gab’s Champagner und für die Lütte Gänsewein mit Perlen (prickelndes Mineralwasser).
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Geschenke?!?!?!
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Unsere kleine Erstklässlerin genoss ihren Tag in vollen Zügen. Am Tag zuvor hatte sie mich gefragt “Hast Du morgen auch ein kleines Geschenk für mich, Tante Happy?” Ich erwiderte, dass ich ja extra für sie aus Wien angereist wäre und ob das nicht genug sei? Sie dachte kurz nach und sagte “ja!”. Aber ganz klar kam ich nicht mit leeren Händen. Ich hätte ihr ja gern einen Füller geschenkt, aber bislang wird mit Bunt- und Filzstiften geschrieben. Die Feder gibt’s dann später von mir.
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Prosit! Alles Gute für den neuen Aufbruch in ein neues Leben
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Ich kann es noch gar nicht richtig fassen. Es kommt mir vor, als sei die Lütte gerade erst auf die Welt gekommen. Kurz darauf haben wir Paten am Taufbecken gestanden und diesem Kind nur die allerbesten Wünsche mit auf den Weg gegeben. Und nun ist sie schon seit ein paar Tagen Erstklässlerin. Wahnsinn. Wie die Zeit vergeht!
Können Sie sich noch an Ihren ersten Schultag erinnern? Wissen Sie noch wer neben Ihnen gesessen hat? Oder welche Farbe Ihr Schulranzen hatte?
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🙂 Ich wünsche Ihnen einen wunderSCHÖNEN Sonntag! 🙂
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Restaurant Louise, Maria-Louisen-Str. 3, D-22301 Hamburg, Tel: 0049-40-85 10 48 42
September 10, 2017
Na klar erinnere ich mich an meinen ersten Schultag 🙂 Mein Ranzen war rot und ich sass neben meiner Freundin Dagmar. Das blieb auch vier Jahre so. Bei Dagmar durfte ich übrigens heimlich am Mittwochmorgen, anstatt den Schulgottesdienst zu besuchen, die Sesamstraße gucken. Das war noch die Originalversion, die in einer Straße in Brooklyn spielte. Hach, das waren Zeiten.
Toll, dass du so viel mit deinem Patenkind unternimmst, obwohl ihr so weit voneinander entfernt lebt. Daran wird sie sich auch in 20 Jahren noch gern erinnern. Zumindest geht es meinen Kindern so – die Erlebnisse mit ihrer Tante sind immer präsent und sie lieben sie sehr. Und, um mal ein echtes Klischee zu bedienen, sie werden so schnell groß. Wenn die Lütte Abi macht, wirst du dich fragen, wo die Zeit geblieben ist 🙂
Liebe Grüße
Fran
September 10, 2017
🙂 Liebe Fran,
mein Schulranzen war auch rot! Ich kannte niemanden als ich eingeschult wurde und wir waren teilweise 50 Kinder in der Klasse.
An die alte Sesamstraße kann ich mich auch erinnern. Aber bei “Waldorfs” war Fernsehen ja verpönt und ich durfte in der Schule nie erzählen dass und was ich geschaut habe.
Oh, weh, ich mag noch gar nicht daran denken, dass die Lütte irgendwann Abi macht. Ich warte auf den Tag, an dem sie meiner Schwester und mir erklärt, dass sie sich unsere Klamotten ausborgen möchte… Zum Glück liebt sie es aber noch im Dreck zu spielen und es ist immer wieder die wahre Freude, wenn wir eine “Maniküre” machen und kiloweise die schwarze Muttererde unter den kleinen Nägeln heraus pulen.
Hab einen schönen Sonntag und herzliche Grüße 🙂
September 10, 2017
Was für ein schöner emotionaler Post. Der erste Schultag ist immer etwas besonderes. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Schultag erinnern. Das schönste war natürlich die Schultüte, da wir früher doch nur sehr selten Süßkram bekommen haben. Dann erinnere im mich noch sehr gut an meine Schiefertafel, daran war eine gehäkeltes Putztuch befestigt, das lustig aus dem Schluranzen raus baumelte.
LG Petra
September 10, 2017
🙂 Du hast noch eine Schiefertafel gehabt, liebe Petra?
Wahnsinn! Wir hatten Wachsbuntstifte und malten damit fröhlich herum.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, was in der Schultüte war, aber einen roten Leder-Ranzen und eine passende Brottasche dazu. Naja, die Schulranzen waren damals aber auch kleiner und schwerer, als die heutigen Nylon-Schultaschen. Da brauchte jedes Kind noch eine Brottasche.
Schönen Sonntag und herzliche Grüße 🙂
September 10, 2017
Of course, I can’t read this, but from the photos, it appears you had a wonderful time and that’s what matters. 🙂
janet
September 10, 2017
🙂 Thank you, dear Janet!
Yes, we had a nice time, the little One and I.
Firstly we went to a huge fair in Hamburg called “DOM” – which happens 3 x a year.
And then we had a little picknick on a boat and fed the seagulls and swans (my WPC – Waiting post).
Finally, my little niece began school and is a first grader now. Seems, like she’s just been born yesterday… time flies!
Have a very HAPPY Sunday xo 🙂
September 10, 2017
Das ist so ein schöner Bericht. Die Zeit vergeht wirklich so schnell und gerade da sieht man das besonders. Schön dass die Familie immer mit von der Partie ist.
Ich kann mich an meinen ersten Schultag echt kaum erinnern. Der Ranzen war rot, das sehe ich auf dem Bild 🙂
Du wirst sehen, der Tag an dem Tante Happy den Füller kaufen muss kommt schnell 🙂
Schönen Sonntag Abend, liebe Grüße Tina
September 10, 2017
🙂 Liebe Tina,
noch jemand von der “roten Ranzen Fraktion” 😉
Du siehst ja an Deinen eigenen Kindern wie schnell die Zeit verfliegt – Sarah war gerade erst nach London abgereist und schwupps, ist wie schon wieder zurück.
Ich bin sehr gespannt, was mir die Lütte bei meinem nächsten Besuch aus ihrem Schulalltag erzählen wird.
Schönen Abend noch und ganz liebe Grüße 🙂
September 11, 2017
Liebe Claudia!
Allerbeste Wünsche zum ersten Schultag-die Lütte ist so ein hübsches Mädchen,mit sehr schönen Augen und Wimpern-sie war ganz seriös
Ja,ich kann mich erinnern an meinen ersten Schultag-ich habe eine wunderbare,sehr gute Lehrerin gahabt und viele Freunden kennengelernt.
Ich habe die Schule im fünften Klasse ausgewechselt und erinnere mich ganz gut,was ich getragen habe und neben wem ich gesessen habe-das sind meine beste Freundinen bis heute
Liebe Grüsse
Dottoressa
September 11, 2017
Guten Morgen liebe Claudia,
das war ein süßer Bericht von deiner Nichte. Früher hätte ich mir eine solche liebe und sich rührend kümmende Tante wie dich gewünscht, doch es waren andere Zeiten. Mich hat meine Patentante, damals noch kinderlos, auf ihrem Fahrradgepäckträger zum Kühe holen mitgenommen…lach. Mittlerwile ist sie steinalt, ich besuche sie leider viel zu selten.
Einschulung ist ein gewaltiger Schritt, das habt ihr gebührend gefeiert…sehr schön.
Beim Anblick deiner Fotos erinnere ich mich gern an die Einschulung meiner drei Kids zurück,,,lang, lang ists her. Mein 2ter Sohn heiratet nächstes Jahr im Mai und ich freu mich nicht nur auf ein schickes Kleid für mich. 😉
Ganz herzliche Grüße
von Ellen
September 11, 2017
🙂 Liebe Ellen,
meine Patentante hat in Regensburg gewohnt. Das war damals weeeeit weg von Hamburg und wir hatten leider kaum Kontakt.
Die Vorstellung, wie Du als Zwerg auf dem Fahrradgepäckträger Deiner Patentante gesessen hast und mit ihr zum Kühe holen gefahren bist, bringt mich schwer zum Grinsen.
Ach, ja, die Einschulung – damit fängt ein ganz neues Leben an.
Bei Euch ist ja dann auch bald wieder ordentlich was los. Dann viel Spaß beim Kleid aussuchen und planen.
Ganz liebe Grüße
Claudia
September 13, 2017
Ach wie süß die Lütte in ihrem Kleidchen bei der Einschulung ausgesehen hat. Kein Wunder, dass das Mascara den Tränen Test bestehen musste 😉
Euer Dom Besuch hat offensichtlich auch viel Spaß gemacht … Du bist wirklich eine brave Happy Tante, liebe Claudia!
Liebe Grüße,
Nadine
https://nadinecd.blogspot.co.at
September 13, 2017
🙂 Vielen, viele Dank, liebe Nadine!
Ich bin sehr gern Tante und mit der Lütten wird’s mir nie fad.
GAnz liebe Grüße 🙂