Lustiger als gekauft – Schwedenbomben selber machen

WERBUNG durch Markennennung für selbst bezahlte Schwedenbomben

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“Magst Du Schwedenbomben?” fragte ich die Lütte am Telefon.

“Was ist das?” fragte sie zurück.

“Na, Ne… äh, Schokoküsse” gab ich zur Antwort.

“Ja!”

“Super! Und hast Du Lust mit mir zu einem Schwedenbomben Workshop zu gehen?”

“Jaaaaaa!!!!” schallte es in mein Ohr zurück.

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Schwedenbomben

Wie werde ich die Luftlöcher in der Masse los?

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Als Schulkind und Teenager war es immer das Highlight der Woche, wenn ich mir von meinem restlichen Taschengeld beim Krämer an der Ecke ein Schokokuss-Brötchen leisten konnte. Das bestand aus einer Schrippe, die aufgeschnitten wurde und in deren Mitte man einen Schokokoss setzte. Dann wurden Ober- und Unterhälfte genussvoll zusammengedrückt, so dass man in der Mitte die zarte Schokolade knacken hörte und sich die weiße Füllung auf dem Brötchen verteilte. Wenn die Großtante zu Besuch gewesen war, dann konnte man sich auch alle Jubeljahr mal die volle Dröhnung, den Doppel-Wopper, geben: 2 Schokoküsse auf der Semmel!

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Schwedenbomben

Waffel ausstechen, im Förmchen lassen…

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Bei Waldorfs war es ja immer ein wenig verpönt, wenn man sich nicht makrobiotisch und körnerlastig ernährte. Aber Dank des kleinen Kiosks nur zwei Ecken von unserer Schule entfernt, konnte ich meinen Naschgelüsten frönen. Zumindest so lange es das Taschengeld es hergab. Irgendwann waren Schokoküsse aus meinem Gedächtnis verschwunden. Wahrscheinlich, weil ich sie nicht mehr in den Verkaufsregalen sah. Außer die dicken Mätze, die ich schon wegen ihrer Werbung verabscheute und die meiner Meinung nur süß schmecken.

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Schwedenbomben

…und die Schaummasse dressieren

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Aber dann zog ich nach Wien. Und plötzlich grinsten mich aus den Regalen der Supermärkte kleine Klarsicht-Schachteln mit dunklen und Kokos-bestreuten Leckereien an. Schwedenbomben! Der Biss hinein ist immer wieder ein Erlebnis. Wenn die Schokolade unter den Zähnen knackt, sich die weiße Masse in den Mund bewegt und es eine Geschmacksexplosion auf der Zunge gibt…ja, dann ist die Welt in Ordnung.

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Schwedenbomben

Schwedenbomben in der Entstehung

Schwedenbomben

halbfertige Süßigkeiten. Sehen jetzt schon lecker aus, oder?

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Vor ein paar Jahren ging es den Schwedenbomben Herstellern nicht so gut und das Unternehmen drohte seine Tore schließen zu müssen. Das gab einen ziemlichen Wirbel und ging durch alle Medien. Ein Nationalheiligtum durfte nicht dem Pleitegeier zum Opfer fallen. Denn immerhin wurde die Schwedenbombe bereits 1926 vom Zuckerbäcker Walter Niemetz und seiner Frau Johanna erfunden. Den letzten Tipp zur Verfeinerung dieser Süßigkeit gab ein schwedischer Freund. Und als Dankeschön gaben die beiden diesem schaumigen Ding den Namen “Schwedenbombe”.

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Schwedenbomben

“Mama, wie gehen die Dinger aus der Form raus?”

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Eine Art Lokalpatriotismus setzte ein und die Österreicher kauften Schwedenbomben. Und wie sie kauften! Dass Schwedenbomben nicht aus Österreich wegzudenken sind sieht man auch daran, dass es Workshops hier (*Werbung) gibt. In kleineren und größeren Gruppen kann man bei Niemetz Schwedenbomben herstellen. Das wollte ich mit der Lütten bei ihrem Wien-Besuch machen. Nur waren leider alle Kurse ausgebucht. Also schrieb ich eine Mail an Niemetz und fragte an, ob es nicht möglich wäre eine kleine und eine größere Naschkatze noch in irgendeinem Kurs unterzubringen? Tags darauf – das nenne ich hervorragenden Kunden-Service! – rief mich ein freundlicher Herr an und arrangierte einen extra Kurs für uns. Er bat mich uns sofort online anzumelden, damit unsere Plätze sicher wären. Gesagt, getan.

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Schwedenbomben

Schoko-Stationen

Schwedenbomben

die halbfertigen Schaumküsse werden mit Schokolade übergossen

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Ein paar Wochen später war es dann soweit. “Ach, nehmt mich doch bitte mit”, sagte meine Schwester zur Lütten und zu mir. “Nein! Ich will mit Tante Happy allein gehen!” erwiderte die Lütte. Ihre größte Sorge war nämlich, dass ihre Mutter sie vom ausgiebigen Naschen abhalten würde. Am Ende fuhren wir zu dritt nach Wiener Neudorf. Mutterns Zusage das Kind naschen zu lassen hat die Lütte einlenken lassen.

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Schwedenbomben

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Bei Niemetz am Schwedenbombenplatz angekommen, hatte der Workshop bereits begonnen. Keine Ahnung warum, aber ich hatte die falsche Zeit im Kopf gehabt. Dennoch kein Problem, denn die Kursleiterin erzählte noch die Firmengeschichte und die übrigen TeilnehmerInnen lauschten Schaumküsse naschend der Historie.

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Schwedenbomben

die Lütte dekoriert ihre selbstgemachten Schwedenbomben

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Wir bekamen weiße Schürzen umgebunden und gingen zu unseren Plätzen, die ohnehin noch frei waren. Dort lagen jeweils eine große Waffel, 6 Ausstech-Förmchen und eine Spritztüte mit der Schaummasse. Auf den Arbeitstischen gab es noch ca. 15 verschiedene Toppings, die man in die Schaumküsse einarbeiten oder mit denen man seine Kunstwerke am Ende verzieren konnte. Das reichte von Oreo-Cookies, über Chili-Schokoladen-Splitter, Mini-Marshmallows, Fizzers, Gummibärchen und Gummischlangen bis hin zu bunten Streuseln u.v.m.

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Schwedenbomben

im Kühlschrank wird die Schokolade hart

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Unsere Kursleiterin zeigte uns, wie man die Waffeln ausstach, die Schaummasse richtig dressierte und Luftlöcher beseitigte: In dem man mit einem Waffelstückchen in der Masse rührt und sie ein wenig zusammen drückte. Luftlöcher sorgen nämlich dafür, dass die Süßigkeit zusammenfällt oder auseinander bricht. Wer wollte, konnte seine Schaumgebilde auch mit Toppings befüllen.

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Schwedenbomben

Schwedenbomben

Schwedenbomben – so unterschiedlich wie die Menschen

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Das musste man der Lütten nicht zwei mal sagen! Ich glaube sie verließ die Schwedenbomben-Werkstatt mit den schwersten Schaumküssen, die je das Gelände verlassen haben  😀  Außerdem waren wir drei die Meister-Konditorinnen mit dem höchsten Verbrauch an Schaummasse  😀

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Schwedenbomben

glückliche Zuckerbäckerinnen nach getanem Werk

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Nachdem die Förmchen komplett mit Masse und weiteren Süßigkeiten befüllt waren, musste man die halbfertigen Schaumküsse aus der Form bekommen. Dafür wurde die Waffel von unten nach oben geschoben. Mit der ausgestochene Masse – Herzen, Kreise und Blumen – auf dem Tablett, ging man zur Schoko-Station. Dort konnte man zwischen weißer, Milch- und dunkler Schokolade wählen, mit der man seine Köstlichkeiten übergoss. Wer wollte, konnte seine Schokoküsse danach in den Kühlschrank stellen. Meine Schwester, die Lütte und ich verzierten unsere Kunstwerke aber noch.

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Schwedenbomben

Wer die Wahl hat…

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Während die Schaumküsse in der Kälte transportfähig wurden, falteten wir kleine Kartons und verzierten sie mit Stiften und Stickern. Die Verpackungen wurden genauso individuell wie unsere Schwedenbomben. Zum Schluss bekamen wir Urkunden ausgehändigt. Ich darf mich jetzt Ehren-Konditor-Meisterin nennen.

Und weil’s so köstlich war und so viel Spaß gebracht hat, bekamen wir zudem noch einen Gutschein ausgehändigt, mit dem man Schokoladen und andere Süßigkeiten günstiger einkaufen konnte. Die Lütte plünderte ihr Portemonnaie und kaufte sich eine Himbeer-Schokolade. Ich nahm noch ein paar Schachteln Schwedenbomben mit.

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Schwedenbomben

Die Lütte ist mindestens eben happy…

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Bevor wir uns auf den Weg zurück nach Hause machten und meine Schwester die süßen Köstlichkeiten in unserem Auto verstaute, mussten die Lütte und ich noch ein paar Fotos machen. dazu bot sich der kleine Fridolin ebenso an wie das Schwedenbomben-Straßenschild. Warum die Lütte ihre Schürze nicht abgelegt hat, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Vermutlich aber wegen des Schwedenbomben-Stickers darauf.

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Schwedenbomben

…wie ihre Tante

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Schwedenbomben Hardfacts:

Es gibt verschiedene Workshops. Ob man einen Kindergeburtstag feiern oder mit der ganzen Familie Süßes herstellen möchte, Niemetz bietet eine Auswahl an Möglichkeiten an. Die Teilnahmegebühr betrug für meine Schwester und mich je 25 Euro und für die Lütte 18 Euro.

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Niemetz Schwedenbomben Shop

IZ-NÖ Süd, Straße 2C/2F, Obj. M52

2355 Wiener Neudorf

Telefon: +43 1 795 45 36

@:  workshop@schwedenbomben.at

 

Ich fand den Workshop klasse! Er war lehrreich, kurzweilig und man hat gespürt, dass das Niemetz-Team selber sehr viel Spaß daran hatte! Und die Lütte hat schon angefragt, ob sie mich nicht vor Weihnachten noch einmal besuchen und wir dann dort noch einmal hingehen könnten  😉

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Schwedenbomben

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Übrigens, eine Schwedenbombe hat nur 70 Kalorien. Die muss man mögen, oder?!

Kennen Sie Schwedenbomben bzw. Schokoküsse? Welche Kindheitserinnerungen verbinden Sie damit? Hätten Sie Spaß an so einem Workshop?

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🙂       Ich wünsche Ihnen einen wunderSCHÖNEN und schwendenBOMBIGEN Tag!       🙂

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24 Comments
  • Ines
    August 30, 2018

    Oh, was für eine großartige Idee. Wäre ich in Wien gewesen – Ihr hättet nicht ohne mich gehen dürfen! Ich liebe Schokoschaumwhateverküsse und Matschbrötchen!

    Als Kind habe ich in der Sendung mit der Maus mal gesehen, wie sie industriell hergestellt werden. Sehr interessant. Aber selbst machen ist vieeel besser!

    • happyface313
      August 30, 2018

      🙂 Liebe Ines,

      wir hätten Dich sofort mitgenommen!
      Wir haben die Masse ja nicht selber gemacht. Aber die Schwedenbomben zu produzieren & dabei nach Herzenslust naschen zu dürfen war ein echtes Erlebnis.

      Schönen Tag und liebe Grüße:-)

  • Gunda von Hauptsache warme Füße!
    August 30, 2018

    Dazu hätte ich auch Lust gehabt – aber so richtig!!!!
    Schmecken die Schwedenbomben anders als die in Deutschland handelsüblichen Schokoküsse? Die gibt es hier aber nicht zu kaufen, oder?

    Liebe Grüße
    Gunda

    • happyface313
      August 30, 2018

      🙂 Liebe Gunda,
      ja, sie schmecken anders. Irgendwie „vanilliger“. Und dann gibt‘s sie in „glatt“ und mit Kokosraspeln bestreut. Mhm…., köstlich!
      Vielleicht gibt‘s ja mal ein ü30-Treffen in Wien. Dann melde ich uns an.
      Liebe Grüße 🙂

  • Sunny
    August 30, 2018

    Ganz klar. Die vom Konditor sind die einzig wahren. In München gibt es dann und wann Granatspitter. Innen ist noch Bisquit. Drüber schaum, wie eine Zipfelmütze und drübet Schokolade. LG Sunny

    • happyface313
      August 30, 2018

      🙂 Granatsplitter kenne ich auch noch, liebe Sunny.
      Extrem lecker!
      Liebe Grüße 😉

  • dottoressa
    August 30, 2018

    Was für eine tolle Idee!
    Es ist prima Dich,liebe Claudia,als Tante Happy zu haben!
    Die Schwedenbomben kenne ich nicht,aber euere sehen ganz lecker
    70 Kalorien? Ich bin ein Fan, von heute 🙂
    Liebe Grüsse
    Dottoressa

    • happyface313
      August 30, 2018

      🙂 Liebe Dottoressa,
      seit ich weiß, dass eine Schwedenbombe nur 70 Kalorien hat mag ich sie noch mehr!
      Liebe Grüße 🙂

  • ellen
    August 30, 2018

    Herrliche Idee! Da bekommt man nicht nur Appetit sondern auch Lust aufs zusammen basteln.
    Die sehen ja sooo toll aus..wow!
    Liebe Grüße
    Ellen

    • happyface313
      August 30, 2018

      🙂 Liebe Ellen,
      das hat wirklich sehr viel Spaß gemacht & Du glaubst gar nicht wie lecker die selbst hergestellten Schwedenbomben waren!
      Liebe Grüße in den Norden 🙂

  • Sabine Gimm
    August 30, 2018

    Lecker!!!!! Das hätte ich mir auch nicht entgehen lassen. Wir haben die Schokoküsse früher in Brötchen gepackt und als Pausensnack verputzt.

    Liebe Grüße Sabine

    • happyface313
      August 31, 2018

      🙂 Liebe Sabine,
      ja, wir auch! Das war sooo lecker!
      Ich glaube, dass ich das mal wieder probieren muss…
      Guten Start in den neuen Tag und liebe Grüße 🙂

  • Birgit
    August 31, 2018

    Hallo,
    die Bezeichnung Schwedenbomben habe ich noch nie gehört. Wir sagen dazu Schokoküsse.
    Die selbstgemachten sehen super aus, und der Workshop war sicherlich ein großer Spaß.

    Liebe Grüße
    Birgit
    fortyfiftyhappy.de

  • Bianca
    August 31, 2018

    Oooh wie lecker! Das würde ich auch direkt machen. War bestimmt ein toller Tag, für die Lütte und Euch auch.
    Ich bin auch Team Mohrenkopfbrötchen, haben wir uns vor der Schule gekauft und haben 45 Pfennig gekostet. Neulich habe ich mir noch mal eins gegönnt 🙂

    Liebe Grüße und schönes Wochenende,

    Bianca

    • happyface313
      August 31, 2018

      🙂 45 Pfennig, wow, das ist eine Weile her Aber immer nich gut, nicht?
      Liebe Grüße & schönen Freitagabend 🙂

  • Tina von Tinaspinkfriday
    August 31, 2018

    Oh ja ich hätte Spaß. Wie toll dass Du das mit der Lütten gemacht hast. Sie ist ganz in ihrem Element 🙂
    Schönes Wochenende, liebe Grüße Tina

  • Klaus-Dieter Kowalsky
    August 31, 2018

    echt super gemacht, alles Gute für dich zum Wochenende.

    • happyface313
      August 31, 2018

      🙂 Danke, lieber Klaus! Dir auch! 🙂

  • EvelinWakri
    August 31, 2018

    Ohh! Schwedenbomben! Wie köstlich lecker. Die gab es immer als Belohnung bei meiner Großmutter und später nach meinem Umzug nach Wien belohnte ich mich selbst mit Schwedenbomben, bis heute. Ein schöner Bericht über den Workshop, man konnte Euren Spaß und die Freude dabei richtig mitfühlen.
    Schönes Wochenende und ganz liebe Grüße EvelinWakri

    • happyface313
      September 1, 2018

      🙂 Liebe Evelin,
      das ist eine schöne Erinnerung. Wie schön, dass sie heute noch genauso gut wie damals schmecken!
      Schönes Wochenende und ganz liebe Grüße zurück 🙂

  • Nataya
    September 3, 2018

    Ich finde das Traumhaft! Das wäre eine super Idee für meine Neffen und ich nasche die Schwedenbomben auch sehr gerne.

    • happyface313
      September 3, 2018

      🙂 Ich bin mir sicher, dass Dein Neffe Spaß am Schwedenbomben basteln haben wird, liebe Nataya!
      In unserem Kurs waren die Jungs mit genauso viel Freude dabei wie die Mädels!
      Schönen Abend & liebe Grüße 🙂

  • Claudia
    September 3, 2018

    Das sieht alles sehr lecker aus!
    Ich habe noch nie von Schwedenbombe gehört, es heißt hier Schokoküsse oder Schaumkuss? Was haben eigentlich die Schweden damit zu tun? Ich muss googeln! 😉
    Liebe Grüße,
    Claudia

    • happyface313
      September 3, 2018

      Liebe Claudia,
      ja, in Deutschland heissen Sie Schokoküsse oder SChaumküsse.
      Sie heissen hier deshalb Schwedenbeomben, weil der schwedische Freund der Gründer der Firma Niemetz eine tolle Idee für diese Schokoküsse hatte. Aus Dankbarkeit haben die Firmengründer den Schumkuss nach “SChwedenbombe” gekannt.

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