Wenn einer eine Reise tut – mit ÖBB und DB unterwegs

unbezahlte Reise WERBUNG wegen Namensnennung und Verlinkung

 

„Wir haben jetzt 116 Minuten Verspätung…“ schallt es aus der Lautsprecheranlage des Zuges, der mich nach Hamburg bringen sollte. Na, bravo!

Es ist ein Unterschied, ob man die Strecke Wien – Hamburg mit dem Flugzeug oder mit der Bahn zurücklegt. Mit dem Flugzeug ist man im günstigsten Falle schneller da. Klar, die reine Flugzeit liegt bei ca. 75 Minuten. Dazu muss man aber die Anreise zum Flugplatz – der außerhalb Wiens liegt – die Wartezeit vor’m Abflug, Wartezeit bis zum Ausstieg und anschließend die am Kofferband und die Fahrt zum Ziel hinzurechnen.

Sicherlich liegt auch all das zusammengerechnet weit unter der Reisezeit mit dem Zug. Aber ist das stressfrei? Nein. Meiner Meinung nach nicht.

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#happyface313ontour – Wenn einer eine Reise tut…

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Stress hat es in meinem Leben in letzter Zeit viel zu viel gegeben. Den soll ich nun auslassen. Und deshalb sind derzeit Flugzeuge zu meiden. Stattdessen soll ich die Reise mit der Bahn antreten, haben mir die Ärzte erklärt. Ok, von mir aus. Ist eh’ entspannt…dachte ich.

Einmal am Tag gibt es eine Direktverbindung, die vom Süden nach Norden in neun ein viertel Stunden fährt. Kein lästiges Umsteigen. Keine Sorge den Anschluss wegen einer Verspätung zu verpassen. Nur: In Wien fährt der Zug erst um 13.30 Uhr ab und ist somit erst gegen 23.00 Uhr im Hamburg. Der Retourzug verlässt Hamburg immerhin bereits vor dem Frühstück und ist zum Kaffeetrinken in Wien. Klingt zumindest ansprechend.

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Hamburg, ich komme!

Aber nun erst einmal zu meiner Reise nach Hamburg. In Wien bestieg ich den Zug in aller Herrgottsfrühe – vor 7 Uhr! Das ist nicht meine Zeit, wie viele von Ihnen wissen werden. Bevor ich mich setzte, machte ich den Bazillen auf Armlehnen und dem Klapptisch Monk-mäßig den Garaus! Dann widmete ich mich der Kunterbunten, meinem “Taxi Criminale” Roman und einem Kaffee, bevor ich mich nach Lummerland verabschiedete.

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Warten auf die Weiterfahrt in Vilshofen

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Geweckt wurde ich durch die Ansage, dass irgendwo auf unserer Strecke ein Güterzug brenne und die Feuerwehr erst einmal löschen müsse. Wann wir die Weiterreise antreten könnten, sei noch nicht bekannt. So ging das eine ganze Weile. Die Passagiere tummelten sich auf dem Bahnsteig, ließen die Hunde Gassi gehen und schmökten ein paar Zigaretten.

Rund 40 Minuten später setzte sich der Zug wieder in Bewegung, nur um 10 Minuten später scharf abzubremsen… Ein Fußgänger hatte sich auf die Gleise verirrt und lief da in aller Seelenruhe vor sich hin. Zum Glück war nichts passiert und wir fuhren kurz darauf weiter.

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Auch der Nachfolgezug hat Verspätung

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Anschluss verpasst

Natürlich war mein Zug in Nürnberg schon abgefahren. Aber wegen der großen Verspätung musste ich auch nicht mehr lange auf den Nachfolger warten. Meine Sitzplatzreservierung war zwar weg, aber ich fand einen schönen Platz und die Reise ging weiter. Und auch hier beseitigte ich erst mit einem Desinfektionstuch die fiesen Bakterien um meinen Platz herum, bevor ich’s mir gemütlich machte. Mr. Monk wäre stolz auf mich gewesen!

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Reiseproviant für einen Tag im Zug

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Der Kaffee kam und ich aß genüsslich meine Stullen, bis ich wieder in einen traumlosen Schlaf fiel…so lange, bis die nächste Ansage kam: Wegen eines Böschungsbrandes, den es zu löschen galt, war die ganze Strecke gesperrt. Man würde uns weiterhin informieren…Und so saßen wir in Uelzen und warteten…

„Papa, ich möchte das Feuer sehen! Können wir bitte hingehen?“ fragte ein ca. 5Jähriger seinen Vater und das ganze Abteil lachte. Papa wollte nicht – so ein Spielverderber! – und der Kleine war sichtlich enttäuscht. Die Lütte hätte es auch nicht lustig gefunden, wenn man zwei Stunden wegen eines Feuers warten müsste und es sich am Ende nicht einmal anschauen dürfte!

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Unterbrechung der Reise – keine Weiterfahrt in Uelzen

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Wer trägt die Schuld?

Irgendwann verteilten die Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn die Formulare für Fahrgastrechte, auf denen eine Verspätung von „über 60 Minuten“ abgestempelt war. Als ich schlussendlich mit 3 Stunden und einer Minute Verspätung – die Minute wollen wir ja nicht unterschlagen 😉 – in Hamburg eintraf, ging ich mit dem ausgefüllten Zettel zur Deutschen Bundesbahn. Die Dame am Schalter erklärte mir freundlich, dass ich das Ding einschicken müsse. Die Zugfahrkarte hätte ich schließlich in Österreich gekauft und da müsse man erst abklären, wo die Zugverspätung eingetreten sei und in wessen Schuldigkeitsbereich das falle. Ohne Worte, oder? Wie gut, dass ich Fotos vom Bahnhof Vilshofen und Uelzen gemacht habe, die beide eindeutig in den Bereich der Deutschen Bundesbahn gehören. Nun wird das wieder 6 – 8 Wochen dauern, bis ich Antwort und vielleicht Geld bekomme. Die Verspätungserstattung von meiner letzten Reise ist auch immer noch offen…

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ca. 120 Min. später ist viel zu spät…

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Was ich mir gewünscht hätte?

Ich hätte mir gewünscht, dass die Dame am Schalter sagt: „Willkommen in Hamburg! Es tut mir leid, dass Sie so viel Verspätung hatten. Bis zur eindeutigen Klärung Ihres Falles überreiche ich schon einmal 25% des Ticketpreises, der Ihnen bei einstündiger Verspätung zusteht.“ Das wär’ doch mal ‚was gewesen, oder?

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am Ende der Reise – Hurra! Hurra! Zuhause!

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Die erste Nacht Zuhause war herrlich (warm). Wie gut, dass meine Schwester mir vor einiger Zeit ihren Ventilator überlassen hat. Der lief die ganze Nacht hindurch und wedelte mir Frischluft zu, während ich von vielen schönen Dingen träumte.

Morgen werde ich mein Fahrgastrechte-Formular an die Deutsche Bundesbahn abschicken und bin gespannt, wie lange es dauern wird, bis ich die mir zustehenden 50%-Erstattung des von mir bezahlten Fahrpreises auf dem Konto habe.

 

Haben Sie schon Erfahrungen mit der Erstattung von Fahrpreisen wegen Verspätung der Bahn gemacht? Wie waren sie?

 

🙂     Ich wünsche Ihnen einen entspannten und SCHÖNEN Tag!       🙂

 

3 Comments
  • Fran
    August 4, 2019

    Aua, Zugverspätungen können einem den letzten Nerv rauben, wenn der Anschluss weg ist… Das ging ja bei dir noch gut, aber der Böschungsbrand hätte mich vermutlich an den Rand des Wahnsinns gebracht. Sollte da nochmal in Uelzen passieren: Ruf mich an, dann spiel ich Taxi nach Hamburg 🙂 Zwischendrin mache ich einfach die Live-Reportage vom Böschungsbrand *grins* Dann ist das sogar Arbeit.

    Und jetzt drücke ich die Daumen für die Erstattung. Die ist aber nicht nur bei der Deutschen Bahn hart erstritten. Ich habe ein Dreivierteljahr auf eine Erstattung von Brussels Airlines gewartet….

    Liebe Grüße
    Fran

  • Sabine Gimm
    August 5, 2019

    Entspannt reisen kann man wohl kaum noch. Was ich sehr schade finde. Eigentlich reise ich gern mit der Bahn. Lieber als mit dem Flieger.

    Liebe Grüße Sabine

  • Heidi
    August 6, 2019

    Ich muss gestehen. Ich mag de Idee…ABER …meine Erfahrungen waren bisher eher bescheiden. Zug fahren , kommt nur für kurze Strecken in Frage. Und wenn möglich lieber mit dem Auto fahren.
    LG Heidi

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