Feux du Ciel, an Hermès Gavroche — Day 1 of 28

photo credits: Pia Reschberger analog photography

unbezahlte Werbung für Feux du Ciel

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I wear a scarf (almost) every day of the week, especially during the chilly season. Sometimes I even wear two – a silk scarf and a shawl to protect myself from the cold. Hence, I have decided to show you #28scarves throughout February, starting today. You will see various kinds of silk and cashmere pieces – from Nano scarf, Gavroche, Bandeau, Twillys in different sizes, to pleated and large scarves and even shawls. Perhaps some of them will be familiar to you, as I have written about them before. Others I haven’t shown here before. Either because they’re from a different era and haven’t been worn in a long time, or because I simply didn’t find the time for a „show and tell“.

Now let’s get started with Feux du Ciel…

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Feux du Ciel

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Ich trage (fast) jeden Tag in der Woche ein Tuch, besonders in der kalten Jahreszeit. Manchmal trage ich sogar zwei – ein Seidentuch und einen Schal, um mich vor der Kälte zu schützen. Deshalb habe ich beschlossen, Ihnen ab heute – und den ganzen Februar hindurch – 28 Tücher vorzustellen. Sie werden verschiedene Arten von Seiden- und Kaschmirstücken sehen – vom Nano-Tüchlein, über Gavroche, Bandeau und Twillys in verschiedenen Größen, bis hin zu plissierten und großen Tüchern und Schals. Möglicherweise werden Ihnen einige davon bekannt vorkommen, weil ich schon einmal über sie geschrieben habe. Andere habe ich hier noch nicht gezeigt. Entweder, weil sie aus einer anderen Zeit stammen und schon lange nicht mehr getragen wurden, oder weil ich einfach nicht die Zeit für eine Vorstellung gefunden habe.

Nun geht’s aber los mit Feux du Ciel…

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Detail – Schriftzug / lettering

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WHAT WOULD YOU LIKE TO HAVE FOR CHRISTMAS?

„What would you like to have for Christmas?“ asked a voice from the room next door. What I would like to have for Christmas? No boss had every asked me that before. But that year everything was different and new. A few months prior to that conversation I had moved to Vienna, Austria and was working as p.a. to a CEO. I was astounded, because I had no idea what I could ask for. So I answered „surprise me!“. He walked out of his office, came to my desk, shook his head and replied „Give me three ideas until the end of the week. Otherwise I will give you something to remember – a horrible gift that you really don’t want to have!“. He chuckled and left the office. 

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Designer Unterschrift / signature

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“Was wünschen Sie sich zu Weihnachten?”, fragte eine Stimme aus dem Nebenzimmer. Was ich mir zu Weihnachten wünsche? Das hatte mich noch nie ein Chef gefragt. Aber in diesem Jahr war ohnehin alles anders und neu. Einige Monate vor diesem Gespräch war ich nach Wien gezogen und arbeitete als Assistentin eines Geschäftsführers. Ich war verblüfft, denn ich hatte keine Ahnung, was ich mir wünschen sollte. Also antwortete ich: “Überraschen Sie mich!”. Er kam aus seinem Büro zu meinem Schreibtisch, schüttelte den Kopf und antwortete: “Machen Sie mir drei Vorschläge bis zum Ende der Woche. Andernfalls werde ich Ihnen etwas schenken, das Sie nicht vergessen werden – ein schreckliches Geschenk, das Sie wirklich nicht haben wollen!”. Er lachte leise vor sich hin und verließ das Büro. 

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copyright HERMÈS

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I went to my colleague and told her about the little banter I’d had with our boss and inquired what she would ask for. „Vouchers“ was her answer, which didn’t help me at all, because that was something I most definitely did not want to find under my Christmas tree!

Ich ging zu meiner Kollegin und erzählte ihr von dem kleinen Geplänkel mit unserem Chef und erkundigte mich, was sie sich wünschen würde. “Gutscheine”, war ihre Antwort, was mir überhaupt nicht half, denn das war ein Geschenk, das ich auf keinen Fall unter meinem Weihnachtsbaum finden wollte!

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HappyFace313 Feux du Ciel

just my colors / genau meine Farben

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WINDOW SHOPPING IN MY LUNCH BREAK

While running some errands during a lunch break, I passed Vienna’s Hermès store and a couple of scarves caught my attention. FEUX DU CIEL was new in the shop and its design and unusual purple and yellow color combination was to my liking. I asked for the price of this Gavroche – an 18“ x 18“ piece of colorful silk – and left the boutique.

Als ich in einer Mittagspause ein paar Besorgungen machte, kam ich am Wiener Hermès-Geschäft vorbei, in dessen Fenster ein paar Tücher meine Aufmerksamkeit erregten. FEUX DU CIEL war neu und sein Design und die ungewöhnliche lila-gelbe Farbkombination gefielen mir. Ich erkundigte mich nach dem Preis für dieses Gavroche – einem 45 x 45cm großes Stück bunter Seide – und verließ die Boutique. 

Being the new kid on the block I figured the little scarf wasn’t too expensive and in the price range.

Als neuestes Mitglied dieser Bürogemeinschaft wollte ich nicht unangenehm auffallen, dachte mir aber, dass das kleine Tuch preislich durchaus im Rahman lag.

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a dash of color / ein Farbklecks

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FEUX DU CIEL – A CHRISTMAS GIFT

A couple of weeks later I was handed an orange box, my former boss’ Christmas gift to me. Inside Feux du Ciel, the colorful little pocket scarf I had chosen.

Ein paar Wochen später bekam ich eine orangefarbene Schachtel überreicht, das Weihnachtsgeschenk meines damaligen Chefs. Darin lag das kleine farbenfrohe Nikituch, das ich mir ausgesucht hatte.

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FEUX DU CIEL

Design: Ibrahim Alamia Kwumi Sefedin

Kollektion Herbst-Winter 2000/01  /  collection fall-winter 2000/01

Maße 45 x 45cm / measurements 18“ x 18“ – Gavroche

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Feux du Ciel auf dem Carré Büchlein Herbst-Winter 2000/01

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HERMÈS SAYS

Once there were two gods watching over us. The first – the God of Lehreh – inhabited the skies of western Sudan, from where he sent down in timely fashion life giving rainstorms which gain such respect. The second, called Bail, in the same part of the heavens, scattered gold with both hands to sow the thick velvet of the night with stars.  Each strove against each, for the happiness of all. It happened log ago, far back in the lands, where our races began. We return there in our dreams incessantly, towed by the stars.

(c) Hermès

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from the Carrè booklet fall-winter 2000/01

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HERMÈS SAGT

Einst wachten zwei Götter über uns. Der erste – der Gott Lehreh – belegte den Himmel im östlichen Sudan, wo er fruchtbringende Regenfälle und Respekt einflössende Gewitter auslöste. Der zweite Gott, Bail, befand sich am selben Firmament und säte etliche Handvoll Gold, um in den dicken Nachtsamt Sterne einzustreuen. Beide ergänzten sich für das Wohlbefinden der Nubier. Das geschah in jenen fernen Ländern an der Wiege des Menschengeschlechts, wohin uns im Sog der Gestirne unsere Träume immer wieder hinführen.

(c) Hermès

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HappyFace313 Feux du Ciel

Gavroche und Handschuhe begleiten mich schon weit über 20 Jahre

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VERY PERI FEUX DU CIEL?

I’m not sure that the scarf’s designer Kwumi Sefedin had Very Peri in mind when he designed these heavenly fires. But comparing it with Pantone’s latest color of the year, it’s comes quite close.

Ich glaube nicht, dass Kwumi Sefedin, der Designer dieses Tuches, damals schon die Farbe Very Peri HIER im Hinterkopf hatte. Aber wenn man Pantones Farbe des Jahres mit der Grundfarbe dieses Gavroches vergleicht, dann kommt das dem schon sehr nahe.

By the way, Feux du Ciel was released in three sizes:

Übrigens, Feux du Ciel wurde damals in 3 Größen lanciert:

Gavroche – 18“ x 18“ / 45 x 45cm

Carré – 36“ x 36“ / 90 x 90cm

Shawl – 55“ x 55“ / 140 x 140cm

 

Im not sure, if the design was featured on cottons or other Hermès models. Do you know?

Ich weiß jedoch nicht, ob das Motiv auch auf Baumwolle und andern Hermès Modellen gedruckt wurde. Wissen Sie es?

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darf auf keinem Hermès Tuch fehlen…

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1 OF 28 SCARVES

Feux du Ciel was the first of 28 scarves I’ll be showing you during February. I’ve had it for over 20 years and still admire its vivid colors. Sometimes I use it to spruce up an old bag by tying it around its handle, but mainly I wear it around my neck, as shown on the photos here. 

Feux du Ciel war das erste von 28 Tüchern, die ich Ihnen im Februar zeigen werde. Ich habe es seit über 20 Jahren und bewundere immer noch seine leuchtenden Farben. Manchmal wickle ich das Nikituch um den Henkel einer alten Tasche, um sie damit zu verschönern. Aber hauptsächlich trage ich es um den Hals, wie hier auf den Fotos zu sehen.

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wearing Hermès Feux du Ciel Gavroche by Sefedin

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However, this little piece of Hermès silk always brings back happy memories to my first year in Vienna and the best boss I ever had.

Dieses kleine Stück Hermès-Seide weckt jedoch immer wieder schöne Erinnerungen an mein erstes Jahr in Wien und den besten Chef, den ich je hatte.

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Do you, too, have an accessory that reminds you of a special time in your life?

Haben Sie auch ein Accessoire, das Sie an eine besondere Zeit in Ihrem Leben erinnert?

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🙂       Stay safe and have a very HAPPY 1st of February!       🙂

🙂.      Bleiben Sie gesund und haben Sie einen schönen 1. Februar!       🙂

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8 Comments
  • Ines
    Februar 1, 2022

    Schöne Geschichte und ich weiß jetzt, wie kalte Jahreszeit auf Englisch heißt . Engländer scheinen das Leben gemütlicher zu betrachten.

    Meinen ältesten Schal hat mir mein Mann zum 1. Hochzeitstag geschenkt und er ist immer noch schön. Dunkelblau. Was sonst.

    Im Winter trage ich auch zwei Schals/Tücher, wenn das für drinnen aus Seide ist.

    Bin gespannt auf Deine nächsten 27 Geschichten!

    • happyface313
      Februar 1, 2022

      🙂 Liebe Ines,
      irgendwie haben “alte” Tücher einen ganz besonderen Charme. Sei es, dass uns damit Menschen, schöne Erinnerungen und vielleicht sogar Düfte verbinden, die from Tragenden tief in die Fasern eingedrungen sind. Wie schön, dass Du auch noch den blauen Hochzeitstags-Schal hast!
      Liebe Grüße 🙂

  • Claudia
    Februar 1, 2022

    Liebe Claudia,

    was für eine schöne Geschichte! Und was du für einen netten Chef hattest!

    Jetzt verstehe ich auch, was du mit der 28-day-challenge gemeint hattest.
    Jeden Tag im Februar ein Tuch. Das ist so eine feine Idee, sozusagen Adventskalendertürchen öffnen im Februar. Love it.

    Die Handschuhe sind aber auch sehr formidabel.

    Ich hatte doch tatsächlich auch mal so eine Chefin, die ihre Mitarbeiter nach ihren Wünschen zu Weihnachten fragte. Zwei Weihnachten durfte ich mir etwas wünschen, danach ging sie in Rente. Einmal wünschte ich mir Lammfellhandschuhe, die ich tatsächlich noch habe. Nur wo? Dann hätte ich ja das Handschuhproblem gelöst. 🙂

    Ich hatte sogar mal einen Chef, der seinen Mitarbeitern tatsächlich was zum Geburtstag schenkte.

    Liebe Grüße,
    ein wunderschönes Tuch und wunderschöne Farben,
    Claudia

    • happyface313
      Februar 1, 2022

      🙂 Liebe Claudia,

      ich glaube vieles hängt damit zusammen, dass die Generation vor uns noch anders “tickte”. Viele Vorgesetzte besaßen Handschlag-Qualität, nahmen die Dinge selbst in die Hand und trafen Entscheidungen, für die sie am Ende auch gerade standen. Heute spielen sich die Willi Wichtigs dieser Welt ja gerne an Bahnhöfen, Flughäfen usw. auf und geben super laut Anweisungen an Kolleg:innen (oder an die Zeitansage?). Wenn’s dann aber ans Eingemachte geht, buckeln sie. Aber ich schweife ab…

      Noch ein Erlebnis von damals:
      Ich hatte ein verlängertes Wochenende geplant und vergessen den Urlaubstag mit meinem Chef abzusprechen. In aller letzter Sekunde ging ich mit meinem Urlaubszettel zu ihm uns sagte, dass ich schon am folgenden Tag gern einen Tag Urlaub haben wollte – der Flug war schon lange gebucht. Anstatt zu raunzen oder mit den Augen zu rollen, nahm er den Zettel und unterschrieb ihn mit den Worten “Wenn’s meiner Assistentin gut geht, dann geht’s auch mir gut…!”
      Need I say more?

      Ich drück’ Dir die Daumen, dass Du Deine Handschuhe bald findest. Der nächste Schnee liegt schon in der Luft.
      Liebe Grüße 🙂

  • Frau Nähfreundins Tagebuch
    Februar 2, 2022

    Welch eine schöne Erinnerung an diesen Chef.
    Ein ähnliches Erlebnis hatte ich mit meinem ersten Chef auch. Er fragte mich eines Tages , welches Parfüm ich denn tragen würde…..zu Weihnachten erhielt ich dann einen 100ml-Flakon EdP. Das hätte ich mir nie selbst gekauft und ich habe mich so gefreut und weiß es heute noch. Heutzutage und in diesen irren Zeiten mit #metoo etc. unvorstellbar. Schade eigentlich.
    Das Tuch hat brillante Farben!
    Herzliche Grüße
    Susan

    • happyface313
      Februar 3, 2022

      🙂 Liebe Susan,
      ich finde es eine schöne Geste, wenn sich ein Chef oder eine Chefin Gedanken über ein (Weihnachts-)Geschenk für eine/n Mitarbeiter/in macht, mit dem er oder sie eng zusammenarbeitet. Leider gibt es immer weniger davon.
      Ich habe viel später aber auch das genaue Gegenteil erlebt: Als der “spätere” Chef seinen letzten Arbeitstag hatte, fragte er mich ob “wir” noch einen Fahrschein hätten, denn er hätte sein Geld vergessen. Als ich verneinte, fragte er, ob ich ihm die 2,50 für eine Fahrkarte leihen würde. Leider hatte ich kein Kleingeld, nur einen 5 Euro-Schein, den ich ihm gab. Natürlich bekam ich das Geld nicht zurück. Monate später lud er mich auf einen Kaffee ein, weil ich noch irgendeine alte Unterlage von ihm hatte, die er unbedingt haben wollte. Er blieb beim Kaffee, ganz der Sparefroh! Ich hingegen bestellte mir noch ein schönes Stück Kuchen dazu… 😉
      Liebe Grüße und einen schönen Abend! 🙂

  • Sunny
    Februar 2, 2022

    Eine schöne Blogreihe. Bin schon gespannt, wies weiter geht.
    Toll, so ein netter Chef, das bleibt doch in Erinnerung. Ich hoffe er lebt noch und genießt sein leben.
    Das Leuten des Himmels, wunderschön. Allein schon die Idee ein Tuch so zu nennen.
    BG Sunny

    • happyface313
      Februar 3, 2022

      🙂 Danke, liebe Sunny!
      Ja, der damalige Chef ist noch fit wie ein Turnschuh und genießt sein Leben – zumindest, was ich davon mitbekomme. Ich war wirklich traurig als er in Rente ging und ich mir einen neuen Job suchen mußte, aber wir sind heute noch in regelmäßigem Kontakt.
      Weiterhin gute Besserung!
      Schönen Abend und liebe Grüße 🙂

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